Gestern sind wir mit unserer aktuellen Show bei der Sommerakademie der Begabtenförderungswerke in Heidelberg aufgetreten. Die Begabtenförderungswerke sind die Förderprogramme von 14 Stiftungen der politischen Parteien, der großen religiösen Organisationen und der Sozialpartner in Deutschland. Sie unterstützen junge AkademikerInnen und Berufstätige nicht nur finanziell, sondern bieten außerdem Weiterbildungsprogramme und Möglichkeiten des gegenseitigen Kennenlernens an. Nach 2019 treffen sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten aller Stiftungen in diesen Tagen zum zweiten Mal für ein einwöchiges Seminar. Das Team der organisierenden Hans Böckler-Stiftung hatte uns eingeladen, am Dienstagabend unsere Show als kulturellen Programmpunkt beizusteuern.
Für uns entstand dadurch eine besondere Situation. Üblicherweise kommt das Publikum von sich aus in unsere Shows. Oft können und müssen wir (leider) davon ausgehen, dass es “tendenziell homogenere” Ansichten zu Klimaschutzmaßnahmen und gesellschaftlicher Transformation mitbringt – was zugleich zur bekannten Sorge führt, dass wir uns allzu oft in einer “Blase” bewegen und letztlich nichts tun, als ohnehin offene Türen einzutreten. Bei der Sommerakademie war das anders. Wir wurden den Anwesenden als Programmpunkt quasi “vorgesetzt” und haben die Show vor über zweihundert jungen Leuten aufgeführt, die halbwegs gleich verteilt fast allen politischen Strömungen nahestehen: ob nun gewerkschaftsnahe StipendiatInnen der Hans Böckler-Stiftung, eher an der FDP orientierte StipendiatInnen der Friedrich Naumann-Stiftung oder Geförderte der Rosa Luxemburg-Stiftung, die zur Partei die LINKE gehört. In der Folge warf der Abend Fragen dazu auf, inwieweit der Einsatz für ernstgemeinten Klimaschutz als politisch tendenziöse Angelegenheit wahrgenommen wird.
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